Im Jahr 1874 eröffnet, ist der Wiener Zentralfriedhof nach dem Friedhof Ohlsdorf in Hamburg die zweitgrößte Friedhofsanlage Europas, der außerdem eine letzte Ruhestätte für Menschen aller Konfessionen darstellt.
Etwa 330.000 Grabstellen, darunter 1.000 Ehrengräber, auf einer Fläche von knapp 2,5 km² mit rund drei Millionen Verstorbenen machen den Zentralfriedhof zum bedeutendsten Friedhof Wiens und zur meistbesuchten Sehenswürdigkeit der Stadt. Abseits seines Daseins als Stätte der Totenruhe, stellt die Parklandschaft mit ihrer umwerfenden Flora und Fauna auch einen Ort der Ruhe und Erholung dar. Rund 17.000 Bäume und Hecken mit einer Länge von insgesamt 40 km wurden auf dem Friedhofsgelände gepflanzt.
Die Friedhofskirche – ein Jugendstiljuwel
Die Friedhofskirche ist neben der Kirche am Steinhof der bedeutendste Kirchenbau des Jugendstils. Nach rund 3-jähriger Bauzeit wurde die Kirche im Jahr 1911 eingeweiht. Nach ihrer Zerstörung im Zweiten Weltkrieg und aufgrund von Absenkungen durch statische Mängel wurde sie von 1995 bis 2000 komplett saniert und wiedereröffnet.
Nicht nur der 58,5 Meter hohe Zentralkuppelbau, die drei mächtigen Säulenportale mit ihren 22-stufigen Freitreppen und der zentrale Kuppelraum mit einer Höhe von 39 m und 22,7m Durchmesser sind mehr als beeindruckend, sondern auch die Gruftkapellen mit ihren 38 Grüften, die eindrucksvollen, farbintensiven Fenster und die Hochaltarkunstwerke aus Marmor.
Friedhofsführungen
Wer sich auf eigene Faust auf den Weg machen und den Friedhof erkunden möchte, kann dies mithilfe der App ARTOUR oder eines Audioguides tun. Drei Routen stehen hierbei zur Verfügung, die von zwei über drei bis hin zu vier Stunden reichen. Gegen Vorlage eines Lichtbildausweises und einer geringen Leihgebühr können Besucher den Audioguide an Tor 2 ausleihen. Natürlich werden auch echte Führungen mit Guide angeboten, welche in den Monaten April bis Juni sowie September und Oktober besucht werden können und zwei Stunden dauern.