Inhalt
Routenbeschreibung
Die kraftvolle Energie des Wassers stellt seit jeher eine besondere Faszination dar. Ständig in Bewegung, bahnt es sich seinen Weg durch die Landschaft und macht auch vor felsigem Gelände nicht Halt. Im Stubaital kannst du den Weg eines Gebirgsbaches von seinem Ursprung aus nachverfolgen und dich in den Bann dieser Naturgewalt ziehen lassen. Auf drei Etappen gelangst du an einzigartige Schauplätze von stillen Quellen über rauschende Wasserfälle bis hin zum türkis schimmernden Gletschereis.
1. Etappe: Ranalt – Grawa Wasserfall
Die Wanderung beginnt wahlweise unten an der WildeWasserArena (1.330m), die am Steinbruch in Ranalt liegt, oder etwas weiter oben an der Tschangelair Alm (1.390m). Auf der rechten Seite des Ruetzufers folgst du dem Fluss taleinwärts. Nach kurzer Gehzeit ist er dann hinter einer Wegbiegung zu sehen: der Grawa Wasserfall. Dieser zählt mit 85 Metern zu den breitesten Wasserfällen der Ostalpen. Etwa 180 Meter stürzt hier das Wasser rauschend in die Tiefe. Je nach Wassermenge kann der Grawa jedoch sehr unterschiedlich aussehen. Bei geringem Wasserfluss ist lediglich ein schmaler Strahl auf der rechten Seite zu sehen. Nach starken Regenfällen und zur Schneeschmelze entwickelt der Grawa aber seine volle Kraft und wird zum imposanten Naturschauspiel. Am Fuße befindet sich eine Plattform mit Holzliegen. Dort kannst du herrliche entspannen und dem wild tobenden Wasser zusehen. Da die alte Plattform 2017 bei einem Unwetter stark beschädigt wurde, gibt es seit Sommer 2019 eine neue Plattform: das Grawa Obeservatorium. Ein Aufenthalt kann sich sogar positiv auf die Gesundheit auswirken: Die medizinische Privatuniversität Paracelsus hat die positiven Auswirkungen (vor allem auf die Atemwege) bei einem Aufenthalt am Wasserfall nachgewiesen. Damit möglichst viele Menschen in den Genuss des Naturspektakels und der heilsamen Wirkungen kommen können, wurde der Weg ausgebaut und ist auch für Rollstuhlfahrer geeignet.
Eine detaillierte Beschreibung der ersten Etappe inkl. GPS-Track findet du hier:
WildeWasserWeg - Etappe 1: Ranalt - Grawa Wasserfall
2. Etappe: Grawa Wasserfall – Sulzenauhütte
Nach der eher gemütlichen ersten Etappe folgt nun ein etwas anstrengenderer Teil. Vom Grawa Wasserfall führt der Weg steil bergauf. Hier ist Trittsicherheit gefragt! Da der Boden sehr nass sein kann, ist gutes Schuhwerk wegen der Rutschgefahr Pflicht. Unterwegs gibt es zwei weitere Aussichtpunkte, von denen aus du den tosenden Wasserfall unmittelbar erleben kannst. Besonders spektakulär ist dabei der Ort genau an der Abbruchkante. Die große Wucht des Wassers ist hier direkt erlebbar und die Gischt kühlt dich ab.
Nach rund einer Stunde erreichst du das Sulzenegg auf einer Höhe von 1.800 Metern. Von dort führt der Weg fast eben durch den Talkessel. Dieser ist geprägt von den sich windenden Flussschlingen sowie drei weiteren Wasserfällen. Den Gletscher immer fest im Blick erreichst du schließlich die Sulzenau Alm. Gleich in der Nähe befindet sich der Fußpunkt des Sulzenaufalles, dem größten der drei Wasserfälle. Im Gegensatz zum Grawa Wasserfall ist dieser sehr schmal und schießt gerade in die Tiefe. Mit einer Höhe von rund 200 Metern ist er aber nicht weniger eindrucksvoll. Das letzte Stück dieser Etappe gehst du in Serpentinen, die jedoch nicht besonders steil sind. Zum Abschluss gelangst du zur Sulzenauhütte, wo du dir eine Einkehr redlich verdient hast.
Eine detaillierte Beschreibung der ersten Etappe inkl. GPS-Track findet du hier:
WildeWasserWeg - Etappe 2: Grawa Wasserfall - Sulzenauhütte
3. Etappe: Sulzenauhütte – Sulzenauferner
Von der Sulzenauhütte aus machst du dich auf zum Gletscher. Auf diesem Weg kannst du wunderbar die verschiedenen Erscheinungsbilder des Ewigen Eises beobachten. Bereits nach kurzer Zeit erreichst du den Moränensee „Blaue Lacke“. Nun führt dich der Pfad immer entlang des wilden Gletscherbaches durch den leicht ansteigenden Talboden und du steigst dabei über den glatten Gletscherschliff. Zum Schluss gelangst du zum Gletschersee und dem Gletschertor. Hier findest du kleine Rinnsale, die den Gletscherbach bilden. An den sogenannten Gletschermühlen kannst du erkennen, wie sich das Wasser seinen Weg durch das Gletschereis bahnt. Sie sind Hohlformen im Eis, die durch den Wasserablauf entstehen. Außerdem gibt es einige kleinere Wasserfälle zu entdecken. Die Aussicht auf das zerklüftete Eis des Sulzenauferners und den Gipfel des höchsten Berges der Stubaier Alpen, dem Zuckerhütl mit einer Höhe von 3.507 Metern, werden sicherlich bleibenden Eindruck hinterlassen.
Eine detaillierte Beschreibung der ersten Etappe inkl. GPS-Track findet du hier:
WildeWasserWeg - Etappe 3: Sulzenauhütte - Sulzenauferner
Einkehr
Die Hütten am Wegesrand eignen sich perfekt für eine Pause. Auf der Sulzenau Alm solltest du unbedingt den hauseigenen Speck probieren. Aber auch andere Tiroler Spezialitäten wie Kaiserschmarrn und Knödln laden zu einer Pause ein. Die Sulzenauhütte auf 2.191 Metern Höhe ist die letzte Gelegenheit zur einer Stärkung, bevor es zum Gletscher geht. Von Würstel über Knödelvariationen bis hin zum süßen Germknödel ist dort alles geboten.
Wissenswertes
- Auf dieser mittelschweren Wanderung legst du über 11 miles zurück. Im Durchschnitt liegt die Länge der Wanderungen in Tirol bei ungefähr 9 miles.
- WildeWasserWeg - Stubaital gehört zu den 10 bestbewerteten Wanderungen in Tirol.
- Auf der Wanderung überwindest du 1459 steigende Höhenmeter. Maximal erreichst du bei der Wanderung eine Seehöhe von 8809 ft.
- Festes Schuhwerk wird für diese Wanderung empfohlen. Einkehrmöglichkeiten gibt es entlang dieser Strecke auch.
Video
Highlights der Tour
Die imposanten Wasserfälle sind in jedem Fall ein Highlight für sich. Aber auch den Gletscher hautnah zu erleben ist unvergesslich.
Benötigte Ausrüstung
- Wanderbekleidung
- Regenjacke
- Festes Schuhwerk
- Stöcke
Anfahrt zum Startpunkt
Neustift im Stubaital ist sehr einfach zu erreichen. Über die Brennerautobahn fährt man bis Innsbruck und hält sich am Autbahndreieck in Richtung Brenner. Man verlässt die Autobahn an der Ausfahrt Stubaital und gelangt über Mieders, Telfes und Fulpmes nach Neustift. In Neustift fährst du bis zum Kreisel, den du an der dritten Ausfahrt verlässt. Du überquerst die Ruetz und folgst der Straße immer geradeaus bis zur Tschangelair Alm.