TouriSpo Magazin

Zehn unvergessliche Erlebnisse in Colorado

In meinem Beruf habe ich das seltene Glück, meine beiden größten Leidenschaften zu vereinen: das Reisen und das Schreiben. Für eine Woche reinen Strandurlaub konnte man mich schon als Kind nicht begeistern. Damals begnügte ich mich damit, meine Eltern auf der Autofahrt Richtung Süden mit italienischen Vokabeln und Fakten aus dem Reiseführer zu behelligen. Während meines Studiums der... Mehr erfahren
erstellt am Sep 4, 2017

Colorado ist der höchstgelegene Bundesstaat der USA. Mit seiner landschaftlichen Vielfalt von weiter Steppenlandschaft, über die Rocky Mountains bis zu Canyonschluchten sowie zahlreichen charmanten Städten begeistert der Staat im Herzen Amerikas. Besonders im Herbst, wenn sich die Aspen gold färben und die leuchtenden Wälder sich schier endlos erstrecken, zeigt sich die Natur von ihrer schönsten Seite. Wir haben euch zehn Reisetipps für den „Centennial State“ zusammengestellt.

Denver – Mile High City

Das Colorado State Capitol ist ein Highlight Denvers
© TouriSpo Das Colorado State Capitol ist ein Highlight Denvers

Die Reise nach Colorado beginnt für die meisten in der Hauptstadt Denver, denn dank des internationalen Flughafens ist sie gut zu erreichen. Gegründet 1858 als Basislager für die Goldsucher, leben heutzutage drei Millionen Menschen hier. Mile High City wird die Stadt genannt, da sie sich auf 1.609 Metern, also einer Meile Höhe, befindet. Zu den Sehenswürdigkeiten zählen das Colorado State Capitol, die neu renovierte Union Station oder Larimer Square. Kunstinteressierte können sich das Denver Art Museum anschauen, das neben seiner vielfältigen Sammlung auch architektonisch sehenswert ist.

In Denver zeigt sich bereits, wieso die Bewohner von Colorado als sportlich und outdoorbegeistert gelten. Viele sind zu Fuß in der Stadt unterwegs. Die beliebte Shoppingstraße 16th Street Mall ist eine Fußgängerzone, lediglich ein kostenloser Shuttlebus verkehrt über die Länge von zwei Kilometern. Außerdem stehen zahlreiche Bike Sharing Stationen bereit, um die Stadt mit dem Fahrrad zu erkunden. Colorado gilt außerdem als „Bierstaat“ der USA. In Denver reihen sich im angesagten Stadtviertel Lower Highlands Brauereien aneinander, die Craft Beer produzieren.

Boulder – Zwischen Steppe und Bergen

Die Flatirons erkennt man schon von der Weite
© TouriSpo Die Flatirons erkennt man schon von der Weite

Neben der Hauptstadt bietet Colorado eine Vielzahl an kleineren, charmanten Städten, die einen Besuch lohnen. Eine davon ist Boulder, rund 45 Kilometer nordwestlich von Denver gelegen. Die ikonischen Flatirons, die an aufgestellte Bügeleisen erinnern, thronen über der Stadt. Hier zeigt sich die landschaftliche Vielfalt Colorados: Während sich östlich der Stadt die flachen Great Plains erstrecken, erheben sich gen Westen die imposanten Rocky Mountains in die Höhe. Auf einer Wanderung, die am Colorado Chautauqua etwas oberhalb des Zentrums startet, kannst du diesen Kontrast am besten erleben.

Die Stadt selbst gilt als eine der glücklichsten und gesündesten der USA. Die Einwohner zahlen seit 2007 – und damit als erste – eine CO2-Steuer und rund um den Ort darf ein dreimal so großes Areal wie die Stadt nicht bebaut werden. Statt Autoparkplätzen vor Geschäften sind manche Flächen für Fahrräder ausgewiesen. Die Restaurants sind zudem vielfach ausgezeichnet.

Crested Butte – Kulinarik und Künstler

Crested Butte ist eine Künstlerstadt
© TouriSpo Crested Butte ist eine Künstlerstadt

In Crested Butte, weiter im Westen und mitten in den Rocky Mountains gelegen, sind die Künstler zuhause. In den historischen Häusern in Downtown finden sich zahlreiche Galerien. Die viktorianischen Gebäude mit ihren bunten Fassaden versprühen ihren ganz eigenen Charme und laden zum Bummeln ein. Im Frühling verwandeln sich die Wiesen rund um die Stadt in ein farbenfrohes Blumenmeer, weshalb Crested Butte auch „Wildflower Capital“ genannt wird.

Die Natur begeistert aber auch auf dem Teller: Das Konzept „Farm to Table“ ist hier weit verbreitet. Es lohnt sich für dich, am Sonntag in der Stadt zu sein: Dann kannst du über den Wochenmarkt schlendern und das ein oder andere regionale Erzeugnis kaufen. Bekannt ist auch der Montanya Rum, der in Crested Butte produziert wird und vielfach ausgezeichnet wurde. Nur Wasser aus dem Gebirge, Hefe, Zuckerrohr und Honig aus den Bergen kommen bei der Herstellung zum Einsatz.

Telluride – Auf den Spuren der Goldgräber

Unterwegs auf der Tomboy Road
© TouriSpo Unterwegs auf der Tomboy Road

Wie Crested Butte entstand auch Telluride während des Gold- und Silberrausches im 19. Jahrhundert. Eine Reise in diese Vergangenheit erlebst du bei einer Tour zu den alten Minen. Du kannst entweder dorthin wandern oder bei einer Jeeptour mitmachen. Die acht Kilometer lange Tomboy Road schlängelt sich vom Ort in zahlreichen Kehren nach oben. Die ungeteerte Straße war früher zweispurig, was bei ihrer schmalen Breite heute nur schwer vorstellbar ist. Am Wegesrand siehst du immer wieder Mineneingänge und Gleise sowie Hütten.

Nach etwa 5,5 Kilometern kommst du zur Smugglers Union Mine, wo lediglich die Ruinen des Lastenzugs an frühere Zeiten erinnern. Weitere 1,6 Kilometer später erreichst du Tomboy. 1.200 Menschen lebten hier auf einer Höhe von 3.500 Metern – der Natur und dem harten Leben in der Mine ausgesetzt. Überreste der Gebäude zeugen von dieser vergangenen Zeit und auf Holzbalken oder Mauerresten erblickst du noch frühere Besitztümer der Bewohner, wie Schuhe, Spaten oder Gläser.

La Junta – „Die Burg der Prärie“

Die "Burg der Prärie": Bent's Old Fort
© Colorado Tourism Office / Matt Inden / Miles Die "Burg der Prärie": Bent's Old Fort

Im 19. Jahrhundert lag Colorado noch an der Grenze zu Mexiko. Eine der wichtigsten Außenposten war zu dieser Zeit Bent’s Old Fort bei La Junta, da dieser auf dem wichtigen Santa Fe Trail lag. Das Fort diente zur Rast und zum Handel, Reisende konnten ihren Proviant auffüllen oder die Kutsche reparieren lassen. So kamen hier Händler aus Mexiko, Indianer von verschiedenen Stämmen oder angloamerikanische Pelztierjäger zusammen.

Zwar wurde das Fort unter bis heute ungeklärten Umständen Ende des 19. Jahrhunderts zerstört, aber in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts nach historischen Plänen rekonstruiert und in Handarbeit wiedererrichtet. So begrüßt dich heute der Bau aus Lehmziegeln, der wie eine Burg mitten in der Prärie wirkt. Wenn du das alte Fort besuchst, wirst du in die Vergangenheit zurückversetzt. Pelztierjäger begrüßen dich und du kannst Schmieden oder Tischlern bei der Arbeit zusehen und Fragen stellen.

Mesa Verde – Ein einmaliges Kulturerbe

Die Felsensiedlungen von Mesa Verde gehören zum UNESCO Welterbe
© Colorado Tourism Office / Denise Chambers / Miles Die Felsensiedlungen von Mesa Verde gehören zum UNESCO Welterbe

Die Besiedlungsgeschichte Colorados reicht aber noch viel weiter zurück! Im Mesa Verde Nationalpark, der sich zwischen Durango und Cortez im Südwesten des Staates befindet, kannst du Zeugen dieser Zeit besichtigen. Ab 550 n. Chr. lebten für etwa 700 Jahre die Anasazi-Indianer hier. Die meiste Zeit wohnten sie auf den Gipfelebenen der Tafelberge. Doch in den letzten 75 bis 100 Jahren schufen sie einzigartige Behausungen: Sie schlugen Siedlungen für bis zu 100 Menschen in die Felsen der Berge unterhalb der Hochplateaus.

Bei deinem Besuch kannst du noch fünf Siedlungen besichtigen, teilweise aber nur auf geführten Touren. Zu den rund 5.000 archäologischen Stätten, die im Park gefunden wurden, zählen aber Bauwerke aus verschiedenen Zeiten, so etwa auch Grubenhäuser aus dem 7. Jahrhundert. Auch die UNESCO hielt den Nationalpark für besonders schützenswert: Als sie 1979 zum ersten Mal Stätten zum Welterbe erklärte, war unter ihnen Mesa Verde.

Black Canyon of the Gunnison – Tiefe Felsenschluchten

Der Black Canyon of the Gunnison ist bis zu 823 Meter tief
© TouriSpo Der Black Canyon of the Gunnison ist bis zu 823 Meter tief

Mesa Verde ist der berühmteste unter den vier Nationalparks Colorados. Eher noch als Geheimtipp gilt da hingegen Black Canyon of the Gunnison. Dabei beherbergt er ein besonderes Naturspektakel: Keine andere Schlucht in Nordamerika ist gleichzeitig so tief, eng und steil. An manchen Stellen misst der Canyon eine Breite von nur 335 Metern, aber eine Tiefe von bis zu 823 Metern. Fast schon schwarz wirken daher die Wände am Ufer des Gunnison, der die Schlucht seit zwei Millionen Jahren formt. Der Fluss weist im Canyon ein durchschnittliches Gefälle von 18 Metern pro Kilometer auf, wodurch er diese Kraft entfalten konnte.

Erkunden kannst du den Park auf verschiedene Weise: entweder fährst du nur mit dem Auto zu den verschiedenen Aussichtspunkten oder du unternimmst eine Wanderung. Der Gunnison lädt außerdem zum Fischen oder Kajaken ein, für letzteres solltest du aufgrund der starken Strömung aber erfahren genug sein. Nicht verpassen darfst du den Aussichtpunkt zur Painted Wall, die mit einer Höhe von 690 Metern die höchste vertikale Felswand Colorados ist.

Gateway – Erholung in der Abgeschiedenheit

Der eindrucksvolle Palisade Rock
© TouriSpo Der eindrucksvolle Palisade Rock

Eindrucksvolle Felsen erwarten dich auch in Gateway, einem noch eher unberührten Fleckchen Erde im Westen Colorados direkt an der Grenze zu Utah. Besonders ins Auge sticht dabei Palisade Rock, wo du auch klettern kannst. In der Gegend dominieren Schluchten aus rotem Sandstein und es gibt Bemühungen, die Landschaft zum Nationalpark erklären zu lassen. Mit den La Sal Mountains und Uncompahgre National Forest kannst du sie zu Fuß oder mit dem Fahrrad erkunden. Der Dolores River bietet außerdem die Möglichkeit zum Raften.

Eine gute Anlaufstelle für alle Aktivitäten ist Gateway Canyon. Früher gab es hier nur eine Tankstelle und ein kleines Geschäft, bis Jon Hendricks, der Gründer des Discovery Channels, ein Hotel eröffnete. Er wollte damit einen Ort schaffen, wo Menschen die Natur für sich entdecken können. Das Adventure Center des Hotels bietet neben einem Rad-, Auto- und Quadverleih auch Wander- oder Klettertouren an.

Aspen – Im Angesicht von Viertausendern

Die Maroon Bells messen über 4.000 Meter
© TouriSpo Die Maroon Bells messen über 4.000 Meter

Zu weltweiter Berühmtheit und einem der meist fotografierten Motive der USA haben es die Maroon Bells bei Aspen gebracht. Sie ragen mit einer Höhe von 4.315 und 4.270 Metern über dem Maroon Valley gen Himmel und sind nur zwei der mehr als 50 Viertausender Colorados. Zu Fuße der Berge und rund um den Maroon Lake im White River National Forest verlaufen einige schöne Wanderwege.

Vor allem im Herbst, wenn die Bergspitzen schneebedeckt sind und die Aspen, also Pappeln, in rot, gelb und orange strahlend leuchten, ist die Landschaft besonders reizvoll. Das nahegelegene Aspen ist zudem ein schillerndes Bergdorf, das auch für seine Skigebiete und die zahlreichen Promis, die hier ihre Freizeit verbringen, bekannt ist.

Glenwood Springs – Entspannen im Mineralienbad

Das historische Badehaus entstand Ende des 19. Jahrhunderts
© Glenwood Hot Springs Das historische Badehaus entstand Ende des 19. Jahrhunderts

Da Colorado so viele Möglichkeiten für einen Aktivurlaub bietet, darf auch die Entspannung nicht zu kurz kommen. Am besten geht das in einem der Thermalbäder. Das wohl berühmteste ist Glenwood Hot Springs. Es wartet mit dem größten Außenpool der Welt auf, der mit Thermalquellwasser gespeist wird. Das Becken misst über 100 Meter Länge! Schon die Ute-Indianer wussten um die heilsame Wirkung und pilgerten jährlich zu dieser Quelle. Das Bad selbst wurde 1888 eröffnet und noch heute begrüßt dich das historische Gebäude aus roten Backsteinen. N

icht nur das kannst du bei deinem Bad bewundern, auch die schöne Natur der umliegenden Berge wirkt vom Becken aus zum Greifen nah. Da die beiden Becken – es gibt auch noch ein Therapiebecken – das ganze Jahr über geöffnet haben, kannst du auch im Winter die Wärme des Heilwassers genießen, während dich die verschneite Berglandschaft umgibt.

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Forum und Usermeinungen

Colorado kommt definitv auf meine Bucket List!
Daniela Huber am 9 Oct 2015
Sehr cool! Vor allem den Mesa Verde Nationalpark würde ich gern mal sehen
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