TouriSpo Magazin

Übernachten in der Natur: Regeln, Ausrüstung und Inspirationen

Als Redakteurin bei TouriSpo habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht. Seit September 2016 bin ich leitend für den Content auf dem Freizeitportal TouriSpo sowie auf dem Wintersportportal Skigebiete-Test zuständig. Die Berge faszinieren mich schon immer und auf Skiern bin ich zum ersten Mal im Kindergarten... Mehr erfahren
aktualisiert am 12 May 2022

Einfach das eigene Zelt einpacken und raus in die Natur. Das klingt nach einem erlebnisreichen Abenteuer, aber wie ist es eigentlich mit den gesetzlichen Bestimmungen? Darfst du dir einfach deine Wanderschuhe anziehen und dich auf Tour begeben oder musst du bestimmte Regeln beachten? Die gute Nachricht ist: Wildcampen ist stellenweise in Europa erlaubt. Worauf du bei der Wahl deines Platzes achten musst und was zur wichtigsten Ausrüstung gehört, erfährst du jetzt.

Den Rucksack für die Camping-Tour in der Natur packen

Hast du dich fürs Losziehen entschieden, bist du kaum noch zu halten. Bevor du nun aber übereilt aufbrichst, mach dich erst einmal ans Packen deines Rucksacks.

Theoretisch kannst du natürlich einfach blank losziehen, irgendeine Wiese zum Schlafen findest du schon. Das Ergebnis wäre aber höchstwahrscheinlich ernüchternd. Deswegen sorge vor und nimm die wichtigsten Basics mit auf Tour. Das allerwichtigste Utensil ist nicht das Zelt, sondern dein Schlafsack! Damit du gleich das richtige Modell wählst, halte im Schlafsack Test nach Qualität und Funktionalität Ausschau. Außerdem brauchst du:
 

  • Eine Isomatte oder Picknickdecke, falls es auf dem Boden feucht wird
  • Eine Plane, um dir einen Regenschutz bauen zu können
  • Die Taschenlampe, damit du siehst, was um dich herum los ist
  • Eine Feuerschale, falls du grillen willst
  • Einen dicken Fleece-Pulli, wenn es nachts kalt wird


Wie gut du gerüstet sein musst, hängt nicht nur vom Ort der Übernachtung ab, sondern von der Dauer deines Outdoor-Erlebnisses. Besonders aufregend ist die Nacht unter freiem Himmel, ganz ohne Zelt, direkt am Busen der Natur.

Lagerfeuer beim Wildcampen – nicht überall ist es erlaubt

Ein Lagerfeuer wärmt, ist aber nicht überall problemlos erlaubt.
Pixabay © chrisaram2 CCO Public Domain   Ein Lagerfeuer wärmt, ist aber nicht überall problemlos erlaubt.

Ein Feuer wärmt dich bei deinem Trip, aber überall ist es nicht gestattet. Wenn du dich in einer Region mit Waldbrandgefahr befindest, lass das Feuer aus und setze stattdessen auf deine Taschenlampe.

Extra-Tipp: Du stehst auf Nachhaltigkeit und willst keine Batterien mitnehmen? Eine Kurbeltaschenlampe leuchtet dir den Weg, wenn du vorher fleißig kurbelst und Energie erzeugst.

Hast du einen Ort gefunden, an dem du ein Lagerfeuer machen darfst, fang trotzdem nicht sofort an zu zündeln. Wichtig ist, dass zwischen deinem Lager und der Feuerstelle genug Abstand besteht. Außerdem musst du die Feuerstelle so gestalten, dass die Flammen nicht auf die Umwelt übergreifen können. Wenn du den Platz verlässt, muss die Glut vollständig gelöscht sein.

Wildcampen und Biwakieren – der große Unterschied

Wenn du dich mit dem Thema Wildcampen beschäftigst, hast du vielleicht schon mal vom Biwakieren gehört? Wildcamping ist fast überall verboten, vor allem in Deutschland herrschen hier strenge Gesetze. Vorbei der Traum von der Radtour im Bayrischen Wald mit dem Zelt im Gepäck? Nicht ganz, denn dort, wo Camping verboten ist, kann Biwakieren immer noch erlaubt sein.

Und wo ist nun der Unterschied? Wenn du campst, baust du ein Zelt auf und das ist fast überall verboten. Biwakierst du, nächtigst du unter freiem Himmel, maximal mit einer Plane über deinem Kopf. Die gute Nachricht: Biwakieren ist überall dort erlaubt, wo es nicht explizit verboten ist. Ausnahme: Privatgrundstücke, hier musst du den Eigentümer erst fragen, ob du eine Nacht auf seinem Grund und Boden verbringen darfst.

Unter freiem Himmel schlafen – hier findest du den richtigen Platz

Ohne Zelt gibt es überall das passende Schlafplätzchen, oder nicht? Auch wenn das theoretisch stimmt, gibt es gute und schlechte Plätze. Die folgende Tabelle zeigt dir, wo du dein Lager aufschlagen solltest und wo lieber nicht:

Deine LagerstätteGutWeniger gut
Das Flussufer x
Eine Parkbank x
Eine windstille Wiesex 
In der Nähe der Straßex 


Es ist verlockend, abends mit dem Geräusch des plätschernden Flusses einzuschlafen, doch am nächsten Morgen wirst du es bereuen. Dort, wo es feucht ist, finden sich Tausende Stechmücken und die freuen sich darüber, dass du buchstäblich kein Dach über dem Kopf hast.

Merke: Auch wenn du nur eine Nacht draußen schläfst, ein Mückenspray gehört immer ins Gepäck!

Die Parkbank wirkt erst mal sehr bequem, ist aber fast immer zu öffentlich. Beim Biwakieren geht es schließlich ums Outdoor-Abenteuer und nicht darum, andere mit deinem schlafenden Anblick zu stören. Im schlimmsten Fall wachst du morgens auf, weil dich der Parkwächter vertreiben möchte.

Eine windstille Wiese oder eine einsame Lichtung ist gut zum Übernachten geeignet. Je nach Land, in dem du dich befindest, kann auch eine sandige Bucht dein zu Hause für einen Tag werden. Informiere dich hier aber im Vorfeld, ob das Biwakieren erlaubt oder verboten ist.

Und warum die Nähe zur Straße, wenn du auf Survivaltraining setzt? Auch wenn es sich niemand wünscht, kann bei einer Nacht außerhalb der eigenen vier Wände vieles schiefgehen. Ein Wildschwein attackiert dich (sehr geringe Gefahr in Mitteleuropa), du wirst von einer Wespe gestochen und reagierst allergisch oder du gruselst dich vor deinem eigenen Mut. In solchen Fällen ist es gut, wenn du die rettende Straße in der Nähe hast.

Fazit: Biwakieren und Wildcampen müssen geplant sein

Bevor du losziehst, plane deine Nacht im Freien sorgfältig. Wenn du mit Zelt auf Tour gehst, informiere dich über die Gesetze, denn illegales Camping kann schnell mit einem Bußgeld geahndet werden. Als Anfänger nimm dir nicht zu viel vor, du kannst ruhig erstmal im Garten checken, wie sich eine Nacht unter freiem Himmel eigentlich anfühlt.

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